Planungskonzept Hotelgarten Haferland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Der 2003/04 neu angelegte Garten des Hotel Haferland auf dem Darß ist in unterschied­liche Funktions­bereiche aufgeteilt. Zu jedem der Gärten finden Sie eine Beschreibung der Planungsaspekte wie Größe, Aufteilung oder Pflanzkonzept.



              Grundlagen der Planung

              Planungsaspekte der einzelnen Gartenanlagen

              Das Permakultur-Konzept im Hotel Haferland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grundlagen der Planung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Planungssituation

Das Hotel Haferland liegt in Wieck auf der Ostsee-Halbinsel Darß. Der Boden ist im Hotelbereich sandig (alte Düne) und wird zum Erlenbruchwald hin feuchter. Die Planung reicht von den intensiv genutzten Hotelbereich über den extensiv gehaltenen Waldgarten zu dem offenen Wasser-Landschaftsgarten hin, der in die Landschaft übergeht. Eine Projektskizze wird noch veröffentlicht.

Die Planung wird derzeit in Teilschritten umgesetzt. Die erste Projektskizze wurde im Mai 2002 fertig gestellt, die Umsetzung startete im Herbst 2003 und läuft bis zum Frühjahr 2005.

Die Planung ist so angelegt, dass mit der Außenraumgestaltung sowohl ästhetische als auch wirtschaftliche Aspekte mit berücksichtigt werden. Der Kräutergarten, der Bauerngarten und der Schnittblumenanbau sind für die Eigenversorgung von Hotel und Restaurant vorgesehen.

In der Küche werden ausschließlich frische Zutaten, keine Halbfertigprodukte eingesetzt. Der Verbrauch an Kräutern ist recht hoch. Schon bisher werden selbst gesammelte Wildkräuter auf köstliche Weise verwendet. Ein Besuch lohnt sich also.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Konzept

Beteiligung der Hotel-Mitarbeiter und Bauarbeiter schon in der Planungs- und Bauphase

Entwicklung eines Gesamtkonzeptes, das zur Philosophie des Hauses passt

Detailplanungen entstehen aus dem Gesamtzusammenhang (Menschen, Hotelbetrieb, Gelände)

Planung nach naturräumlichen Gegebenheiten, vorhandenen Strukturen und notwendigen Funktionen, sekundär nach interessanten Elementen

Kombination bewährter Modelle (Staudengarten, Kräutergarten, Wiese, etc.) zu neuartigem Gesamtkonzept

Integration des Außengeländes in den Hotelbetrieb (Ernte für Küche und Floristik, Aufenthaltsort für Gäste)

Aufbau eines dauerhaften Systems mittels entsprechendem Planungskonzeptes (Gehölzplanung, Integration von Leerstellen (Bauplätze))

Anlage als Beispiel auch für Gäste gedacht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Allgemeine Planungskriterien

Die Auswahl der Elemente erfolgte unter wirtschaftlichen, ökologischen und ästhetischen Kriterien der besonderen Situation.

Die Platzierung der Elemente erfolgte nach ihrem optimalen Standort, ihrer Beziehung zueinander und als Reaktion auf die Gegebenheiten.

Angepasste Flächennutzung in Bezug auf die Lage (trocken-naß, hausnah-fern, offen-versteckt, etc.)

Aufteilung in Zonen unterschiedlicher Intensität, je nach Entfernung zum Hotelbereich

Aufteilung in Zonen naturräumlicher Kontraste (Sand, Wasser, Wald, Hain, etc.)

Erstellung von ökologischen und ökonomischen Kriterien für den Betrieb

Natur und Kultur nicht als Gegensatz sehen

Anbindung an die Landschaft schaffen

Einmalig hohen Aufwand für das wilde Gelände, um den Pflegeaufwand gering zu halten (Quecke entfernen, Sandboden verbessern Bewässerung anlegen)


Ökonomisch ist für das Hotel der kleinflächige Anbau von Schnittstauden lohnender als Gemüse. Nach Zeit und Bedarf ist aber Platz für den Anbau von pflegeleichten Gemüsearten wie Mangold, Zucchinis oder Kürbis.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Planungsaspekte der einzelnen Gartenanlagen

Im folgenden werden skizzenartig die Planungsaspekte der Gärten dargestellt. Der Entwurf unterteilt sich im wesentlichen in folgende Gartenteile:


              Der Bauerngarten

              Der Schnittblumen-Garten

              Der Kräutergarten

              Der Waldgarten

              Die Magerwiese

              Der Landschaftsgarten

              Zum Permakultur-Konzept

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Planungsaspekte des Bauerngartens

Die Fläche ist etwa 700 m² groß. Sie liegt direkt an den hinteren Terrassen der Gästezimmer. Dadurch ist ein Abstand notwendig, außerdem soll Durchgangsverkehr verhindert werden.

Um Ruhe in die Fläche zu bringen, wurde ein formales Wegekonzept gewählt. Es ist in Anlehnung an den Bauerngarten im Raster gehalten und bildet eine Art offenes Labyrinth (ohne Sackgassen). Dadurch gibt es keinen schnellen Weg durch den Garten.

Die Pflanzung wird in erster Linie als Blumengarten wahrgenommen. Es wurden aber ausschließlich essbare Pflanzen gesetzt, hauptsächlich Stauden, um den Blick von den Terrassen in die Landschaft nicht zu verbauen.

Am Rande wurden zwei Ruheplätze durch frei zugängliche Holzdecks geschaffen. Je nach Tageszeit und Wetter kann man dort Schatten oder einen Wind geschützen sonnigen Platz finden.

Die Fläche ist von der Schwimmbad-Außenterrasse gut sichtbar, aber nur über Umwege erreichbar (zur    „Verkehrsberuhigung“). Eine Fachwerkwand schirmt zusätzlich den Parkplatz ab und ist mit einem Hochbeet versehen. Das lockert die Fläche auf und schafft Raum für gut erreichbare Duftkräuter wie die verschiedenen Sorten Thymian.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Planungsaspekte der Schnittblumenfläche

Die Fläche ist etwa 600 m² groß und durch Wege unterteilt. Sie ist zwischen dem Schwimmbad, dem Kräutergarten und dem Bauerngarten angelegt und bildet den Einstieg in die Gartenanlagen. Sie ist ein Durchgangsgarten, deshalb ist die Pflanzung einfach gehalten.

Der Schnittblumenanbau besteht im wesentlichen aus Stauden (mehrjährige Pflanzen) und ist als dauerhaftes Mulchsystem (v.a. Rindenmulch) angelegt. Dadurch kann der Pflegeaufwand minimiert werden.

Die Fläche soll einen großen Teil des Bedarfs an floristischem Schmuck (Blumensträuße, Tischdekoration, etc.) für das Hotel und Restaurant von Mai bis Oktober decken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Planungsaspekte des Kräutergartens

Der Verbrauch an Kräutern in der Küche ist recht hoch, doch die regionale Versorgungslage ist nicht ausreichend. Es soll der größte Teil des Bedarf gedeckt werden.

Der Kräutergarten ist für die kultivierten Kräuter vorgesehen, die in größeren Mengen gebraucht werden    (im Gegensatz zu den Wildkräutern im Waldgarten).

Der neue Kräutergarten nimmt die Form des bereits vorhandenen Buchs-Umrandung auf und verdoppelt die Fläche auf beide Seiten des Weges.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Planungsaspekte des Waldgartens

Ein Waldgarten ist auf 1.400 m² ähnlich einer Streuobstwiese angelegt, nur enthält er mehr unterschiedliche Obstarten, unter und zwischen denen essbaren Stauden und Kräutern wachsen (Gestaltung als Permakultur-System).

Der Waldgarten ist für eher wilde und robuste Kräuter vorgesehen (im Gegensatz zu den kultivierten Kräutern im Kräutergarten).

Es werden hauptsächlich Pflanzen ausgewählt, die wenig Pflege benötigen.

Die angebauten Pflanzen sind für die extensive Nutzung gedacht.

Es wurden viele Pflanzen ausgesucht, die nicht im Standardsortiment der Lieferanten vertreten sind.

Der Waldgarten ist auch zum Naschen für Gäste gedacht.

Der Waldgarten besteht aus verschiedensten nutzbaren

   - Kulturobstarten (Quitte, Reneclauden, weiße Johannisbeeren, etc.),

   - Wildobst (Mispel, Scheinquitte, Felsenbirne, Vogelbeere, etc.)

   - essbaren Stauden (Topinambur, Bärlauch, Wiesenkerbel, etc.) und

   - sich selbst versamenden Kräutern (Borretsch, Kapuzinerkresse, Speisemelde, etc.).

Nach Zeit und Bedarf ist Platz für den Anbau von pflegeleichten Gemüsearten wie Mangold, Zucchinis oder Kürbis.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Planungsaspekte des Magerwiese

Die sandige Fläche ist etwa 1.500 m² groß. Sie ist dort angelegt, wo keine dauerhaften Gehölzpflanzungen entstehen sollen, damit der freie Blick in die Landschaft erhalten bleibt.

Es wurden für die Begrünung standortgerechte, heimische Arten ausgewählt.

Um in den ersten Jahren die Lücken zu schließen, wurden bunt blühende Ackerwildkräuter eingesät.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Planungsaspekte des Wasser-Landschaftsgarten

Die Anlage dieser Fläche erfolgt aus den naturräumlichen Gegebenheiten einer feuchten Senke mit Gräben. Es wurde zum vorhandenen ein weiterer Teich angelegt. Der Aushub wurde als Grundlage für den Bauerngarten verwendet.

Als Übergang zur umgebenden Landschaft ist sie Landschaftsgarten angelegt und unterliegt keiner speziellen Nutzung. Als klassischer Landschaftsgarten enthält diese Fläche nur heimische, Standort angepasste Pflanzen und ist damit ein wichtiges Refugium für die Tierwelt.

Die Fläche wird nur extensiv gepflegt, so dass sie für die Tierwelt voll nutzbar ist. Außer der Wege wird die Wiesenfläche nur ein Mal im Jahr gemäht, Totholz wird stehen gelassen.

Durch dezente Gehölzpflanzungen werden die Blicke der Spaziergänger kurz verdeckt oder durch Ausblicke in die Landschaft gelenkt. Damit entsteht eine größere Spannung als in einer unstrukturierten Landschaft.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Permakultur-Konzept im Hotel Haferland

Die Permakultur ist ein Konzept einen guten Platz für den Menschen in der Natur zu schaffen. Das Gelände wurde nicht in erster Linie als „Permakultur“ angelegt, enthält jedoch viele Aspekte dieses Planungskonzeptes. Hier finden Sie noch weitere Stichpunkte, wie es im Hotelgarten des Haferlandes umgesetzt wurde. Zu weiteren Auskünften stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.


Planung

Die Planungsaspekte und -Kriterien sind bereits oben aufgeführt. Viele davon sind dem Permakultur-Konzept entnommen.


Materialien

Nutzung anfallender und vorhandener Ressourcen (Aushub, Flechtzaun, Mitarbeiter)

Nutzung nachwachsender, regionaler Materialien (Zaunholz, Häcksel)

Nutzung ökologisch produzierter Pflanzen


Methoden

Ästhetik, Naturschutz und Nutzung wurden in einzelnen Elementen verknüpft

Multifunktionale Ertragsplanung für einen Hotelgarten

Vielfalt an Strukturen (Teich, Hecke, etc.) und Pflanzen auf kleinster Fläche geschaffen

Gestaltung von produktiven Übergangsstrukturen (Ökotone bzw. Randzonen)

Integration von Wildpflanzen, Stauden und Gehölzen

Weitgehender Verzicht auf Bodenbearbeitung im laufenden Betrieb


Betrieb

Weitgehende Selbstregulation der Pflanzengemeinschaften im Waldgarten, Naturwiesen, Teiche

Selbstorganisation durch Fortbildung der Mitarbeiter

Geringer Pflege- und Energieaufwand in der Erhaltung angestrebt

Weiterentwicklung des Systemes ist vorgesehen (und in die Planung „eingebaut“)

 

 

Mehr zu meiner Beratung unter www.nachhaltige-Landnutzung.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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